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BVMed-Workshop auf dem Nürnberger
Wundkongress: Konkretes Therapieziel
bei Studien zu infizierten Wunden
berücksichtigen
Die lokale antimikrobielle Wundtherapie mit modernen Wundauflagen spielt bei
der Behandlung lokal infizierter Wunden eine bedeutende Rolle.
Die Evidenzkriterien müssen bei den anstehenden Studien aber auf die speziellen
Ziele der Behandlungen angepasst werden. Das verdeutlichten die Expert:innen
des BVMed-Workshops„Lokale antimikrobielle Wundtherapie – Klinische Evidenz
und medizinische Notwendigkeit“ auf dem Nürnberger Wundkongress am 2.
Dezember 2021. So sei der vollständige Wundverschluss als alleiniger
©FgSKW
Bewertungsparameter ungeeignet. Um die zu häufige Verordnung von
Antibiotika zu vermeiden, komme es bei Wunden mit dem Risiko oder Anzeichen
einer Infektion vor allem auf die erfolgreiche Therapie der Infektion an, so die
BVMed-Expert:innen. Bei dieser klaren Indikationsstellung seien beispielsweise
silberhaltige Wundverbände ein medizinisch wichtiger Schritt. In der Bewertung
der klinischen Evidenz sollte deshalb das konkrete Therapieziel berücksichtigt
werden. Die Wundgrößenreduktion könne dabei ein geeigneter Surrogat-
parameter sein.„Nur im offenen, interdisziplinären Austausch können wir der
Komplexität der medizinischen Versorgung lokal infizierter Wunden gerecht
werden“, so BVMed-Wundversorgungsexpertin Juliane Pohl.
Referent:innen des BVMed-Workshops
waren neben Juliane Pohl vom BVMed
Dr. med. Susanne Kanya von Coloplast,
Dr. Patricia Wilken von Urgo sowie
Dr. Horst Braunwarth.
Bild: © URGO
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