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Einheiten, dem traditionellen Klinik- Hierfür brauche es jedoch die ent- In der Diskussionsrunde„Homecare-
modell im Umbruch, der Auflösung sprechenden gesetzlichen Rahmen- Versorger und Hersteller im Dialog“,
der bisherigen sektoraler Gliederung bedingungen. wies Ulrich Zihla, Geschäftsführer
sowie einer erweiterten ambulanten Hartmann Deutschland, darauf hin,
dass die Branche den Mehrwert ihrer
Boris von Maydell, Abteilungsleiter
Versorgung. ©FgSKW
Produkte und Dienstleistungen noch
Ambulante Versorgung des Verbandes
Frank Lucaßen, Geschäftsführer der Ersatzkassen (vdek), präsentierte besser darstellen müsse. Es geht um
von Fresenius Kabi und Mitglied des die Perspektive der vdek. Wertigkeit und Differenzierung der
BVMed-Vorstands, stellte Ansätze für Das Gesundheitssystem stehe in den Produkte und Services. Im Fokus der
eine zukunftssichere ambulante nächsten Jahren vor enormen Heraus- Unternehmen müsse stehen, Innova-
Versorgung vor. Die starren Sektoren- forderungen bei steigenden Kosten, tionen zu entwickeln und effiziente
grenzen mit verschiedenen Zustän- verminderten Einnahmen und einem Lösungen anzubieten,„die Patientin-
digkeiten seien noch immer die größ- großen Strukturwandel. Im Hilfsmittel- nen und Patienten sowie Leistungser-
te Herausforderung für den Weg der bereich sollte der starke Fokus auf das bringern wirklich einen Vorteil brin-
Patient:innen durch das System. Produkt mehr in Richtung Dienstleis- gen“.
Dabei gebe es mittlerweile die geeig- tung gerichtet werden. Hieraus könne Dr. Alexander Moscho, COO bei der
neten technische Möglichkeiten und sich auch eine neue Rolle der Sanitäts- GHD, plädierte dafür, eine neue Form
auch spezialisierte Fachkräfte, um die häuser ergeben. Maydell sprach sich der Zusammenarbeit zu finden und
Prozesse besser zu vernetzen. für eine Überprüfung der administrati- sektorenübergreifende Konzepte zu
Lucaßen:„Wir brauchen eine struktu- ven Prozesse und für eine moderne entwickeln –„ausgerichtet an den
rierte Koordinierung der komplexen Beratung der Versicherten aus. Als Bei- Bedürfnissen der Betroffenen“. Jede:r
Prozesse. Dafür ist Homecare mit sei- spiel nannte er Videoberatungen bei Partner:in müsse dann qualifiziert
nem ambulanten Therapiemanage- hierfür geeigneten Hilfsmittelversor- sein, um seine spezifischen Aufgaben
ment sehr geeignet. Wir brauchen gungen oder Hörgeräte-Einstellungen zu erfüllen.„Dafür braucht man mehr
eine bessere Vernetzung, mehr Trans- per Remote-Verbindung.„Wir brau- Transparenz, um die Ansätze zu evalu-
parenz und eine Optimierung der chen eine individuelle Versorgung der ieren.“ Aufgrund des zunehmenden
Versorgung.“ In der Koordination liege Versicherten in Absprache mit dem Mangels an Pflegekräften stünden die
die Chance. Eine bessere Vernetzung Hausarzt oder -ärztin und dem Pflege- Homecare-Unternehmen mit ihrem
und die Unterstützung durch digitale dienst“, so der vdek-Experte. Im Hilfs- qualifizierten und spezialisierten Pfle-
Tools seien die Voraussetzung für eine mittelbereich sei es zudem erforder- gepersonal in der besonderen Verant-
zukunftsrobuste Gesundheitsversor- lich, alle administrativen Prozesse zu wortung, Lösungen anzubieten.
digitalisieren: von der elektronischen
gung. Er zog dabei eine Analogie zu
Bild: © BVMed den Leistungen des ADAC im Auto- Verordnung über digitale Formulare Moderiert wurde der Homecare
bis hin zur bereits etablierten elektro-
mobilbereich.„Die Zukunft könnte
Management-Kongress von Jessica
Hanneken von BFS health finance.
ein Gesundheits-ADAC sein.“
nischen Abrechnung.
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