Page 5 - MagSI Magazin Nr. 90_2022

Output-Syndrom (hoher Flüssigkeits- Output-Stoma rechtzeitig erkennen das Fazit mit der Reflektion der zusam-
verlust über das Stoma) nach Ileosto- und frühzeitig eigenständig sinnvolle mengetragenen Informationen.
©FgSKW
maanlage bearbeitet. Im Klinikalltag Gegenmaßnahmen einleiten können. Aus Platzgründen sind weite Teile der
sind immer wieder Patienten mit dieser Des Weiteren soll ein Standard zum sehr umfangreichen Originalarbeit in
Problematik anzutreffen. Sie entwi- Management im stationären Bereich diesem Artikel nicht enthalten.
ckeln Symptome wie stark verdünnte mit anschließender Implementierung
Stuhlausscheidung, Abgeschlagenheit, daraus entwickelt werden. Eine Evalua- Physiologie des Verdauungstraktes
konzentrierter Urin, Elektrolytverlust tion soll in Absprache mit den entspre-
oftmals in den ersten Tagen oder Wo- chenden Abteilungen (Ärzte, Stoma- Als Verdauung bezeichnet man Vor-
chen nach der Stomaanlage. Im weite- therapie, Ernährungsberatung, gänge, die durch die Nahrungszufuhr
ren Verlauf ihrer Erkrankung kann es Apotheke) in regelmäßigen Abständen für den Körper aufnahmefähig ge-
zu einer Entwicklung dieser Symptome (viertel- bis halbjährlich) erfolgen. macht werden. Dazu werden die Nah-
auch nach der Entlassung aus der Zuerst wird auf die Anatomie und Phy- rungsmittel zerkleinert, zum einen me-
Klinik kommen. siologie des Verdauungstraktes näher chanisch und zum anderen chemisch.
Durch den Wasserverlust kommt es zu eingegangen. Danach schließen sich Wichtige, dem Dünndarm anhängende
Elektrolytentgleisungen und Dehydra- die Darstellungen der verschiedenen Organe sind hier die Leber mit Gallen-
tion mit Folge eines drohenden Nieren- Stomata mit Indikation, Versorgung wegsystem und Gallenbase sowie die
versagens beim Patienten. Dies führt und Umgang mit dem Stoma an. Bauchspeicheldrüse. Durch die Resorp-
häufig zu einer erneuten stationären Der nächste Abschnitt erläutert die tion (Aufnahme der Nahrungsstoffe)
Wiederaufnahme der Betroffenen. verschiedenen Ileostomaanlagen. Der über die Blutbahn erfolgt die Aufnah-
Die Patienten erkennen die Komplikati- Schwerpunkt liegt in dieser Arbeit auf me in den Körper. Hauptaufgaben des
onen nicht rechtzeitig und stufen diese dem High-Output-Stoma mit seinen Dünndarms sind Resorption von Nähr-
als nicht bedrohlich ein. Ursachen, Anzeichen und den Thera- stoffen und pH-Pufferung des Speise-
piemöglichkeiten. breis. Der Dickdarm ist für die Rückre-
Es stellen sich folgende Fragen: Die Informationen zu den genannten sorption von Wasser, Elektrolyten,
• Warum wird das High-Output-Stoma Punkten werden aus deutschsprachi- Gallensäure, Herstellung von Vitamin K,
oft erst sehr spät erkannt? ger Fachliteratur bezogen. Gärung- und Fäulnisprozess und Spei-
• Wie kann man Betroffene und Aus den gewonnenen Informationen cherung des Stuhls verantwortlich.
Behandelnde dafür sensibilisieren? soll die Grundlage für die Entwicklung
eines Patienteninformationsblattes 1.1 Motorische Funktion des
Das Ziel der Facharbeit soll die Ent- und eines hausinternen – interdiszipli- Darmes
wicklung eines Informationsblattes nären Standards zur Vorgehensweise
für Patienten sein. Mit diesem soll der bei High-Output-Stoma erfolgen. Durch die konzentrischen, ringförmi-
Betroffene die Anzeichen für ein High- Den Abschluss der Facharbeit bildet gen Einschnürungen bzw. Erweiterun-

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