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Keine Flucht aus der Pflege





          in NRW – doch oft fehlt





          Wertschätzung








          Gute und schlechte Nachrichten hält eine neue Pflege-


          studie aus NRW bereit: Die Verweildauer im Beruf ist


          höher als oft angenommen – doch nur ein Drittel der

                                     ©FgSKW
          Befragten hält die Arbeitsbedingungen für gut.













              ür eine Flucht aus der Pflege gibt  Höchststand an Beschäftigten  Im Juni 2021 hatte die Hälfte der Pfle-
              es in Nordrhein-Westfalen zur-                                   genden in der Gesundheits- und der
          Fzeit keine Belege. Nach einer ak-  Nach der Erhebung gab es im Juni  (Kinder-)Krankenpflege seit mehr als
          tuellen Studie im Auftrag des Landes-  2021 in NRW mit 84.520 qualifizierten  18 Jahren in der Pflege gearbeitet, in
          gesundheitsministeriums steigt im  Altenpflegenden und 189.876 Pflege-  der Altenpflege waren es mehr als 13
          bevölkerungsreichsten Bundesland   kräften in der Gesundheits- und (Kin-  Jahre. Der Wert steigt nach Angaben
          die Zahl der versicherungspflichtig  der-)Krankenpflege einen Höchst-  des dip weiter.
          beschäftigten Pflegekräfte seit 2013.  stand an Beschäftigten in der profes-  „Eine kurze Beschäftigungsdauer der
          Die Verweildauer im Beruf ist dem-  sionellen Pflege. Die dip-Forscher un-  Pflegekräfte in ihrem Beruf lässt sich
          nach hoch. Allerdings ist nur die Hälf-  ter Leitung von Professor Michael Is-  für Nordrhein-Westfalen nicht bestäti-
          te der Pflegekräfte mit dem Beruf zu-  fort konnten keine Pandemie-beding-  gen“, fasste Landesgesundheitsminis-
          frieden und nur gut ein Drittel mit  te Abnahme feststellen.         ter Karl-Josef Laumann (CDU) die Stu-
          den aktuellen Arbeitsbedingungen.  Aktuelle Daten über einen möglichen  dienergebnisse zusammen.„Der
          Das Deutsche Institut für angewandte  Wechsel zwischen den Pflegesektoren  Großteil der Pflegenden bleibt ihrem
          Pflegeforschung (dip) in Köln hatte  liegen nicht vor.„Damit kann eine sek-  so wichtigen Beruf treu.“
          von November 2020 bis Januar 2022  torenbezogene Wanderung von Pfle-
          Daten zur Pflege ausgewertet und   genden im Zuge der Pandemie weder    Nur die Hälfte ist zufrieden
          Pflegeschülerinnen und -schüler, Pfle-  bestätigt noch ausgeschlossen wer-
          gende im Beruf sowie Träger von am-  den“, heißt es in der Studie. Das gelte  Die Studie zeige aber auch, wie wich-
          bulanten und stationären Einrichtun-  auch für eine mögliche Reduzierung  tig gute Arbeitsbedingungen sind,
          gen befragt.                       der Tätigkeit.                    betonte Laumann. In der Befragung


          Presseinformation                           Zurück zum Inhaltsverzeichnis               Nr. 152 · 05/2022  4
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