Page 10 - MagSI InterAktiv 02_2022

Ist dieser Prozess verstanden, können * SATURN3: Spatial and Temporal
wir ihn möglicherweise gezielt blo- Resolution of Intratumoral Hetero-
ckieren“, erklärt Andreas Trumpp vom geneity in 3 hard-to-treat Cancers
DKFZ, Ko-Koordinator von SATURN3. ** HI-STEM: Heidelberg Institute for
„An Tumor-Organoiden, die in der Stem Cell Technology and Experi-
Kulturschale aus dem Tumormaterial mental Medicine
gezüchtet werden, werden wir die An SATURN3 beteiligte Institutionen
Bild: © R. Jackstadt / DKFZ Resistenzüberwindung erproben und (alphabetisch):
neuen therapeutischen Ansätze zur
dann in einem weiteren Validierungs-
• Deutsches Konsortium für translatio-
nale Krebsforschung (DKTK)
schritt in Tiermodellen prüfen.“
• Deutsches Krebsforschungszentrum
(DKFZ)
Wilko Weichert von der Technischen
Universität München und ebenfalls Ko- • European Molecular Biology Labora-
Das Besondere am Konzept von Koordinator von SATURN3, erklärt: tory (EMBL), Heidelberg
SATURN3 ist, dass den Patientinnen „Letztendlich ist unser Ziel, molekulare • Georg Speyer Haus Frankfurt
und Patienten nicht nur bei der Erst- Veränderungen der Krebszellen zu • German Breast Group
diagnose Tumorbiopsien entnommen identifizieren, die als zuverlässige Bio- • HI-STEM gGmbH
werden, sondern dass im Verlauf der marker auf eine entstehende Resistenz • Universitätsklinikum Aachen
Erkrankung mehrfach Gewebeproben hinweisen. In frühen klinischen Studien • Universitätsklinikum Essen
der Tumoren gewonnen werden. wird dann geprüft, ob sich diese mit • Universitätsklinikum Freiburg
So erhalten die Forschenden auch neuen zielgerichteten Medikamenten • Universitätsklinikum Göttingen
Tumorzellen, die bereits Resistenzen oder Wirkstoffkombinationen überwin- • Universitätsklinikum Heidelberg
entwickelt haben. den lassen.“ Zum SATURN3-Konsortium • Universitätsklinikum Köln
zählen daher auch Arbeitsgruppen, die • Universitätsklinikum Regensburg
Das Tumormaterial wird dann gene- große Expertise in der Entwicklung von • Technische Universität München
tisch, epigenetisch und funktionell klinischen Studienprotokollen haben. (TUM) mit ihrem Universitätsklini-
untersucht, und zwar für jede einzelne SATURN3 wird außerdem beraten und kum rechts der Isar
Zelle separat, um die extreme Hetero- unterstützt durch Patientenvertreterin-
genität der Tumoren darzustellen. Da- nen und -vertreter, die ihre Erfahrun- Ansprechpartner für die Presse:
©FgSKW
bei können die beteiligten Forschungs- gen direkt in den Forschungsprozess
teams auf modernste analytische Tech- einbringen. Dr. Sibylle Kohlstädt
niken, bildgebende Verfahren sowie Pressesprecherin
Methoden der künstlichen Intelligenz „Die aus der Heterogenität entstehen- Strategische Kommunikation und
zugreifen, die bei den Partnerinstitutio- den Therapieresistenzen sind ein Öffentlichkeitsarbeit
nen des Konsortiums etabliert sind. immenses medizinisches Problem. Deutsches Krebsforschungszentrum
„So machen wir uns für jeden Patienten Je genauer wir diese Vorgänge im Im Neuenheimer Feld 280
ein zeitaufgelöstes, mehrdimensiona- Tumor verstehen, desto besser kön- 69120 Heidelberg
les Bild der Tumoren auf Einzelzell- nen wir Strategien entwickeln, die T: +49 6221 42 2843
Ebene. Dabei können wir erkennen, verhindern, dass Krebstherapien ihre F: +49 6221 42 2968
mit welchen molekularen Anpassun- Wirksamkeit verlieren“, fasst Studien- E-Mail: S.Kohlstaedt@dkfz.de
gen sich die Krebszellen den jeweiligen koordinator Jens Siveke die Ziele von E-Mail: presse@dkfz.de
Therapien entziehen. SATURN3 zusammen. www.dkfz.de

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