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Übergewicht als Risikofaktor für Darmkrebs
bislang unterschätzt – Gewichtsverlust vor
Diagnose maskiert Zusammenhang
Übergewicht ist ein bekannter Risikofaktor für Darmkrebs. Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben nun
an Daten der fast einer halben Million Teilnehmer der UK Biobank-Kohorte
nachgewiesen, dass dieser Zusammenhang vermutlich bislang erheblich
unterschätzt wurde. Der Grund: Viele Betroffene verlieren in den Jahren vor einer
Darmkrebs-Diagnose unbeabsichtigt an Gewicht. Wird in Studien allein das
Körpergewicht zum Zeitpunkt der Diagnose berücksichtigt, so maskiert dies den
tatsächlichen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Darmkrebsrisiko.
©FgSKW
Zur Nationalen Krebspräventionswoche 2023: #wenigeristweniger
bergewicht ist ein Risikofaktor wurde, wie wir kürzlich mit einer schen Übergewicht und Darmkrebs-
für eine ganze Reihe an Krebs- ersten Studie** belegen konnten.“ risiko mögliche Verzerrungen durch
Üerkrankungen. Besonders prädiagnostischen Gewichtsverlust zu
deutlich ist dieser Zusammenhang Um dieses Ergebnis an einer größeren vermeiden, schlossen die Forscher die
beispielsweise bei Gebärmutterkrebs, Kohorte abzusichern, konnten die ersten Jahre der Nachbeobachtungs-
Nierenkrebs und auch bei Darmkrebs. Forscherinnen und Forscher um Bren- zeit aus. Dadurch wurde der Zusam-
Nach bisherigen Schätzungen haben ner nun auf die Daten der UK Biobank menhang tatsächlich wesentlich
fettleibige* Menschen ein bis zu ei- zugreifen. Diese prospektive Kohor- deutlicher. Die Erklärung dafür: Ein
nem Drittel höheres Darmkrebsrisiko tenstudie zu Lebensstil und Gesund- relevanter Anteil der Krebserkrankun-
als normalgewichtige. heit schließt etwa eine halbe Million gen, die in den ersten Jahren der
Teilnehmer aus ganz Großbritannien Nachbeobachtung diagnostiziert
„Allerdings wurde bei diesen Untersu- ein, die zwischen 2006 und 2010 im wurden, war offenbar bereits bei Stu-
chungen bislang nicht berücksichtigt, Alter von 40 bis 69 Jahren rekrutiert dienantritt vorhanden, ohne Sympto-
dass viele Betroffene in den Jahren worden waren und seither nachbeob- me zu verursachen, und kann zu ei-
vor ihrer Darmkrebsdiagnose an achtet werden. nem Gewichtsverlust geführt haben.
Gewicht verlieren“, sagt Hermann
Brenner, Epidemiologe und Präventi- Während einer mittleren Nachbeob- Berücksichtigte die Berechnung die
onsexperte am Deutschen Krebs- achtungszeit von zehn Jahren er- gesamten bis zu 13 Jahre Nachbeob-
forschungszentrum. „Das hat dazu krankten 4.794 der insgesamt 453.049 achtungszeit, so ergab sich für Über-
geführt, dass der Risikobeitrag von Teilnehmer an Darmkrebs. Um beim gewichtige ein um 13 Prozent (Frau-
Übergewicht deutlich unterschätzt Berechnen des Zusammenhangs zwi- en) bzw. 23 Prozent (Männer) höheres
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