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Morbus Crohn: Erschöpfte Zellen
bieten Ansatz für neue Diagnostik
Heftige Bauchkrämpfe, Durchfall und Erbrechen – oft über Wochen: Das sind typische
Beschwerden der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn. Die Zahl der
Betroffenen steigt seit Jahren deutlich an. Forscher*innen gehen davon aus, dass es sich
um eine Autoimmunerkrankung handelt, an der sogenannte T-Zellen einen wichtigen
Anteil haben.
Nun konnten Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen des Universitätsklinikums Freiburg
bei Patient*innen einen Typ von Killer-T-Zellen finden, der in der akuten Entzündung
einen Erschöpfungszustand annehmen kann und mit einer weniger aggressiven Erkran-
kung verbunden ist. Eine mangelnde Erschöpfung war mit einem schwereren Verlauf
verbunden. ©FgSKW
orbus Crohn verläuft oft Die Freiburger Forscher*innen unter- derzeit an den Universitätskliniken in
schubweise. Verlauf und suchten das Gewebe von 58 Patient* Baden-Württemberg etabliert wird“
„MTherapie sind je nach innen mittels Einzel-Zell-Analyse.„Weil ergänzt Prof. Dr. Peter Hasselblatt,
Patient*in sehr unterschiedlich. Unser es nur sehr wenige Zellen dieses Typs Leitender Oberarzt der Klinik für Inne-
Ansatz liefert einen wichtigen Schritt im Blut gibt, war die Erschöpfung die- re Medizin II und Leiter der Crohn-
hin zu einer personalisierten Therapie ser Zellen bislang nicht entdeckt wor- und Colitisambulanz am Universitäts-
von Morbus Crohn. den. Indem wir die Zellen jetzt charak- klinikum Freiburg.
Auf unseren Erkenntnissen aufbauend terisiert haben, können wir künftig
könnten Diagnoseverfahren entwi- deutlich einfacher nach Wissenschaftliche Ansprechpartner:
ckelt werden, die frühzeitig auf einen ihnen suchen – in einer Blutprobe.
schweren Verlauf hindeuten. Das dürfte die Diagnostik deutlich Prof. Dr. Dr. Bertram Bengsch
Möglicherweise eignen sich diese erleichtern“, so Bengsch weiter. Klinik für Innere Medizin II
Zellen auch für einen therapeutischen (Schwerpunkte: Gastroenterologie,
Ansatz“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Dr. „Diese Erkenntnisse werden zeitnah Hepatologie, Endokrinologie und
Bertram Bengsch, Forschungsgrup- auch für die individuelle Abschätzung Infektiologie)
penleiter an der Klinik für Innere der Krankheitsprognose von Patient*
Medizin II des Universitätsklinikums innen mit M. Crohn Eingang in eine Universitätsklinikum Freiburg
Freiburg und Mitglied im Sonderfor- individualisierte molekulare Diagnos- Telefon: 0761 270-32870
schungsbereich 1160 IMPATH der tik finden, die im Rahmen der Zentren bertram.bengsch@uniklinik-freiburg.de
Universität Freiburg. für Personalisierte Medizin (ZPM)
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